Axen vors Volk – Axen-Initiative: JA zur Axen-Sanierung und Umfahrung Sisikon, Nein zum Luxustunnel
Die bestehende Axen-Nationalstrasse soll saniert und mit einem Fuss- und Radweg ergänzt werden, und Sisikon soll eine kurze Ortsumfahrung bekommen. Damit sind wir einverstanden. Das Tunnelprojekt A4 Neue Axenstrasse mit totalen Kosten von 1‘220 Millionen Franken hingegen soll gestoppt werden!
Das Projekt A4 Neue Axenstrasse kostet 1‘220 Millionen Franken: Geplant ist ein neuer Morschacherund neuer Sisikonertunnel für 980 Mio. sowie die Sanierung der bestehenden Axenstrasse für 240 Mio. Die heutige Axenstrasse wurde in den vergangenen 40 Jahren vom Bund für 260 Millionen als Nationalstrasse ausgebaut. Zurzeit wird der Mositunnel für weitere 72 Millionen Franken saniert.
Kosten für den Kanton Schwyz: 62 Millionen Franken Beteiligung an den Baukosten und Übernahme der heutigen Axenstrasse mit jährlich hohen Unterhaltkosten.
Verkehrszahlen: Mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr (DTV) von 14‘500 Fahrzeugen ist die Axenstrasse nicht an ihrer Kapazitätsgrenze. Im Kanton Schwyz gibt es viele Strassen mit ähnlichen oder höheren Verkehrszahlen. Es gibt im Kanton Schwyz viele Strassen mit höherer Staugefahr als bei der Axenstrasse.
Gefährliche Kapazitätserhöhung: Die Neue Axenstrasse führt zu mehr Transitverkehr über den Sattel und durch den Schwyzer Talkessel und stellt somit den verfassungsmässigen Alpenschutz in Frage. Erst recht, wenn später das letzte noch verbleibende Teilstück beim Rophaien ausgebaut werden sollte. Für die Schwyzer Gemeinden bedeutet dies mehr Lärm und zusätzliche Abgase.
Sicherheit: Während am Gotthard ein nicht-richtungsgetrennter Tunnel als Sicherheitsrisiko und Grund für die zweite Röhre angeführt wird, werden am Axen zwei nicht-richtungsgetrennte Tunnel als Beitrag zu grösstmöglicher Sicherheit gepriesen. Im Abschnitt des geplanten Morschachertunnels besteht kein Problem wegen erhöhten Naturgefahren. Varianten mit neu entwickelten Steinschlag-Fangnetzen oder anderen Massnahmen wurden nie vorgestellt.
Sisikon: Eine Umfahrung von Sisikon ist aus Gründen der Lebensqualität für die EinwohnerInnen und aus Sicherheitsgründen sinnvoll, könnte aber mit einem Kurztunnel auch ohne das Projekt A4 Neue Axenstrasse realisiert werden. Eine solche Lösung unterstützen wir ausdrücklich.
Eine Zwängerei: Die Axenstrasse ist bereits wie im Netzbeschluss von 1960 beschlossen über die letzten 40 Jahre als Nationalstrasse 3. Klasse ausgebaut worden. Die Bezeichnung „Netzvollendung“ für das Neubauprojekt ist ein Etikettenschwindel, in Wirklichkeit ist es ein Netzausbau. Der Kantonsrat hatte sich bereits 2009 und 2010 gegen das überrissene Neubauprojekt ausgesprochen. National- und Ständerat haben keinen Beschluss zum Neubau der Axenstrasse gefällt.
Neat: Mit der Alpen-Initiative und dem Bau der Neat forderte das Volk die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und weniger Strassen-Transitverkehr. Bevor weitere Gelder in Kapazitätserhöhungen der Transitstrassen fliessen, müssen die Neat-Zufahrten (Axen, Urmiberg) ausgebaut werden.